Information für Schafhalter - Blauzungenvirus

Informationen für Schafhalter

Seit 2023 treten in Deutschland Fälle von Blauzungenkrankheit bei Schafen auf, die durch das Blue-Tongue-Virus Typ 3 (BTV3) hervorgerufen werden. Zunächst waren nur Schafhaltungen in West- und Nordwest-Deutschland betroffen. Anfang August 2024 gab es allerdings den ersten Fall in Sachsen-Anhalt, so dass es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis auch in Sachsen Schafhaltungen betroffen sein werden. 

Wie erkennt man die Blauzungenkrankheit beim Schaf?

Es können Tiere jeden Alters betroffen sein. Die Symptome können einzeln oder in Kombination auftreten. Auch akute Todesfälle ohne vorherige Krankheitsanzeichen sind möglich.

Folgende Symptome können beobachtet werden:

• Lahmheit

• Reduzierte oder ausbleibende Futteraufnahme

• Nasenausfluss

• Schwellung von Nase und/oder Kopf und/ oder Hals

• Pusteln/Krusten an Maul oder Kopf

• Speichelfluss

• Geschwollene, bläuliche Zunge

• Lungenentzündung

   

Wie wird das Virus übertragen?

Das Virus wird durch Gnitzen übertragen. Eine Ansteckung der Schafe untereinander ist nicht möglich.

Besteht eine Gefahr für den Menschen oder für andere Tierarten?

Das Virus kann nicht auf den Menschen übertragen werden.

Erkranken können an BTV3 auch Rinder, die allerdings meist mildere Symptome zeigen.

Empfänglich sind außerdem Ziegen, Neuweltkameliden (Alpakas, Lamas), Wildwiederkäufer.

Welche Möglichkeiten zur Prophylaxe gibt es?

Es gibt mittlerweile drei Impfstoffe, die zur Impfung gegen BTV3 beim Rind zugelassen sind. Diese Impfstoffe können für Schafe umgewidmet werden. Die Impfung verhindert nicht die Infektion, sorgt aber in der Regel für mildere Krankheitsverläufe.

Um die Gefahr der Ansteckung zu verringern, ist ein Schutz gegen fliegende Insekten die wichtigste Maßnahme. Dies wird in der Regel durch äußerlich anzuwendende Insektizide erreicht.

Bei Fragen zur Erkrankung oder zur Prophylaxe beraten wir Sie gern!